Krankengymnastik: Physiotherapeutin Mareke de Wall klärt auf

Mit unseren Kooperationspartnern in Düsseldorf sind wir regelmäßig im Austausch, bei dem Ärzte Physiotherapeutin Mareke de Wall zu Themen der Physiotherapie befragen, um so ihre Patienten lebensnah vorab informieren zu können. Die Fragen und Antworten zum Thema Krankengymnastik haben wir hier für Sie als Interview zusammengestellt. Die Fragen stellte Dr. med Olaf Deling, Facharzt für Chirurgie
Viele Menschen verwenden die Begriffe Krankengymnastik und Physiotherapie synonym. Gibt es da einen Unterschied?
Ja, die Krankengymnastik ist ein Teilbereich der Physiotherapie. Die Physiotherapie geht weiter und umfasst auch Behandlungsmethoden wie Massagen, Lymphdrainagen, Wärme- und Kälteanwendungen oder Elektrotherapie. Seit 1994 ist übrigens ‚Physiotherapeut’/’ Physiotherapeutin’ die offizielle Berufsbezeichnung.
Was wird genau gemacht?
Wir kombinieren bei der Krankengymnastik aktive und passive Behandlungsmethoden. Bei den passiven Techniken bewege ich als Therapeutin zum Beispiel die Gelenke des Patienten, um die Beweglichkeit zu verbessern. Bei den aktiven Übungen ist der Patient selbst gefordert.
Ein Beispiel: Bei Rückenschmerzen beginnen wir oft mit Mobilisationsübungen, um die Wirbelsäule beweglicher zu machen und das Schmerzlevel zu senken. Dann folgen gezielte Kräftigungsübungen für die Rücken- und Bauchmuskulatur. Wir arbeiten auch an der Körperhaltung und der Koordination.
Für welche Beschwerden ist Krankengymnastik aus deiner Sicht besonders geeignet?
Das Spektrum ist sehr breit. Wir behandeln häufig Patienten mit Rückenproblemen aller Art, Arthrosen oder nach Operationen. Aber auch bei neurologischen Erkrankungen, Verspannungen oder zur Sturzprävention bei älteren Menschen ist Krankengymnastik sehr effektiv. Immer mehr Patienten holen sich auch präventiv Unterstützung von uns, um Beschwerden vorzubeugen.
Was passiert in der ersten Behandlung?
In der ersten Sitzung machen wir zunächst eine gründliche Untersuchung. Wir testen Beweglichkeit, Kraft und Koordination und fragen nach den Beschwerden im Alltag. Darauf aufbauend entwickeln wir dann den Behandlungsplan. Meist beginnen wir schon in der ersten Sitzung mit ersten therapeutischen Übungen.
Wie lange dauert eine typische Behandlung?
Eine einzelne Sitzung dauert in der Regel 15 bis 20 Minuten. Es gibt auch die Möglichkeit Doppelbehandlungen durchzuführen, dies muss vom Arzt verordnet werden. Für den ersten Termin planen wir zusätzliche Zeit für den Befund ein. Die Gesamtdauer der Behandlung hängt von der Erkrankung ab. Bei akuten Beschwerden reichen manchmal sechs Termine, bei chronischen Erkrankungen kann die Behandlung auch über Monate gehen.
Was kostet das, wer übernimmt die Kosten?
Die Krankengymnastik wird von einem Arzt verschrieben und dann von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Patienten zahlen die übliche Zuzahlung von 10 Euro pro Verordnung plus 10% der Behandlungskosten. Private Kassen übernehmen die Kosten meist anteilig, abhängig vom jeweiligen Tarif.